Programmübersicht (Stand: 08.02.2023)
Mittwoch, 22.03.2023
Pre-conference Workshops
- 9:00 - 10:30 Special Interest Group PKV-Daten
Leitung: Holger Gothe, Christian Jacke, Christoph Stallmann
Die Abrechnungsdaten privater Krankenversicherungen (PKV-Daten) geraten zunehmend in den Fokus der öffentlichen Versorgungsforschung. Die PKV-Sekundärdaten unterscheiden sich jedoch erheblich von den Daten der gesetzlichen Krankenkassen. Methodisch müssen diese daher anders gesammelt, aufbereitet, analysiert und interpretiert werden. Das methodische Erfahrungswissen, auf das Forscher:innen zurückgreifen könnten, ist jedoch selten öffentlich dokumentiert. Um das bisher vorhandene Wissen über PKV-Daten zu bündeln und in geeigneter Form zur Verfügung zu stellen, hat sich im Anschluss an den AGENS-MethodenWorkshop 2022 die Special Interest Group (SIG) „PKV-Daten“ gegründet. Die SIG möchte Handlungsempfehlungen entwickeln, die sich insbesondere auf den Prozess der Datenentstehung konzentrieren. Die SIG möchte Forscher:innen für Chancen und Risiken der Abrechnungsdaten sensibilisieren, um angemessene methodische Lösungen zu entwickeln und korrekte Interpretationen und Schlussfolgerungen zu ermöglichen. Bis zum aktuellen MethodenWorkshop hat sich die SIG fünfmal getroffen und Informationen für den ambulanten und den Arzneimittelsektor zusammengetragen. Zudem wurde die Aktivität der SIG im aktuellen AGENS-Supplement bekanntgegeben. Der Workshop verfolgt das Ziel, die bisherigen Ergebnisse zu präsentieren und mit den Workshopteilnehmer:innen zu diskutieren. Weitere Arbeitsschritte sollen abgeleitet werden. Der Workshop richtet sich an alle Teilnehmer:innen des AGENS-MethodenWorkshops 2023, die bereits PKV-Daten für Analysen genutzt haben oder zukünftig nutzen möchten.
Ablauf:
- Vorstellung der SIG und bisherige Ergebnisse
- Diskussion und Ableitung von weiteren Arbeitsschritten
- Ausblick auf die nächsten Sitzungen der SIG
- 9:00 - 10:30 Special Interest Group Nachwuchs
Leitung: Kateryna Karimova und Dorothea Lemke
Der Workshop der AGENS Nachwuchsgruppe wird schon seit dem letzten Jahr aktiv beim AGENS-Methodenworkshop angeboten.
Ziel dieses Workshops ist mit Nachwuchswissenschaftler/Innen offen über Möglichkeiten und Motivationen, Hürden und Problematik im Bereich Sekundärdatenanalysen zu diskutieren. Angestrebt wird die Bildung eines bundesweiten Netzwerks von AGENS-Nachwuchswissenschaftler/Innen sowie an Sekundärdatenanalysen interessierten Studierenden. Das Netzwerk soll Unterstützung bieten bei den Themen: gemeinsame Antragsstellung oder Beratung, welche zukünftige Kooperationspartner/Innen für Ihren Projekt am besten passen, oder Sie selbst sich als potentielle Kooperationspartner/Innen präsentieren wollen. Auch nach der Promotion ist oft nicht klar was man später am besten beruflich macht, welche Institutionen geeignet sind. Alle diese Fragen sollen idealerweise in unserem zukünftigen Netzwerk gestellt und diskutiert werden. Als Basis für das Netzwerk kann das AGENS-Forum dienen und zukünftig noch aktiver genutzt werden.
Bei Fragen und Interessen gerne Kateryna Karimova (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) anschreiben.
- 10:30 - 10:45 Kaffeepause
- 10:45 - 12:15 Neue Special Interest Group Datenarchivierung
Leitung: Peter Ihle
In Leitlinien (Gute Praxis Sekundärdatenanalyse der AGENS, Leitlinien zum Umgang mit Forschungsdaten der DFG) wird die langfristige Speicherung (in der Regel 10 Jahre) von Projektdaten gefordert. Nach aktueller Kenntnis existieren für die Umsetzung dieser Forderung keine Handlungsempfehlungen oder Standardverfahren, beispielsweise zum Art und Umfang der zu archivierenden Daten. Ebenfalls unklar bleibt auch Umfang der Archivierung: Rohdaten, Zwischentabellen, Ergebnistabellen, Import-/Exportmodule, Analyseskripte, bis hin zur Auswertungsumgebung (Analysesoftware, Betriebssysteme). Der Umfang ist einerseits abhängig von dem Ziel einer Archivierung und andererseits von der der Frage des für die Wiederherstellung benötigten logistischen, zeitlichen und administrativen Aufwands. Die Gruppe Datenarchivierung will sich diesem Thema widmen und mittelfristig auf Basis von bereits existierenden Projektlösungen Standardempfehlungen erarbeiten und veröffentlichen.
- 10:45 - 12:15 Neue Special Interest Group Morbiditätsindizes
Leitung: Ingo Meyer, Kateryna Karimova
Die Frage, wie krank Versicherte in einer Studienpopulation sind, spielt in vielen Forschungsvorhaben, in der Evaluation von Interventionen und auch der Versorgungsplanung eine Rolle. Morbidität oder Ko-Morbidität sind dabei entweder selbst Forschungsgegenstand oder finden als Confounder Verwendung. Eine Möglichkeit, Morbidität zu berücksichtigen ist über Indices wie den Charlson Comorbidity Index (CCI) oder die Elixhauser comorbidity measure. Diese werden in der Sekundärdatenanalyse häufig genutzt, haben aber auch konzeptionelle Einschränkungen, wie einen Fokus auf die Mortalitätsprognose oder eine Herkunft ausschließlich im stationären Sektor.
Die SIG möchte sich mit diesen Indices beschäftigen. Dabei soll es zunächst um eine Bestandsaufnahmen und Stärken-Schwächen-Analyse gehen und dann um die Frage, wie bessere Indices beschaffen sein müssten. Die genauen Inhalte und die Vorgehensweise der Gruppe sollen in dieser ersten Sitzung besprochen werden.
Methodenworkshop
- 12:00 - 12:30 Ankunft (mit Mittagessen, Kaffee, Tee und Kaltgetränken)
- 12:30 - 13:00 Begrüßung
- 13:00 - 13:30 Plenum: AGENS Allfälliges
Moderation: Ingo Meyer, Holger Gothe, Peter Ihle
Wir haben uns lange nicht gesehen und trotzdem hat sich viel getan. Wir wollen Themen vorstellen, die die AGENS aktuell umtreiben. Aber auch in die Runde fragen, was Ihnen und Euch gerade wichtig ist.
- 13:30 - 15:00 Break-out-session 1-1: Datenlinkage
GKV-Daten auf Familienebene: Erfahrungen aus dem Projekt Familien-SCOUT. Brüne M, Heuser C, Ernstmann N, Haastert B, Petermann-Meyer A, Viehmann A, Icks A
Übereinstimmung von Angaben zu ärztlichen Diagnosen aus Befragungs- und GKV-Routinedaten am Beispiel von Depression - Ergebnisse der Daten-Linkage-Studie OptDatPMH.
Vogelgesang F, Thamm R, Frerk T, Grobe T, Saam J, Schumacher C, Thom JUnterschiede zwischen Teilnehmenden und Nichtteilnehmenden einer bevölkerungsbezogenen Gesundheitsbefragung nach ungewichteten und gewichteten Auswertungen von Routinedaten zur Gesamtstichprobe – Ergebnisse der OptDatPMH-Studie
Frerk T, Thom J, Vogelgesang F, Thamm R, Saam J, Schumacher C, Grobe TEvaluation einer Intervention durch überlappende Routinedatenpopulationen mit und ohne Einverständnis.
Poppe A, Meyer I, Beckmann T, Düvel L, Grandt D, Greiner W, Köberlein-Neu J, Lampe D, Meyer S, Reber K, Kellermann-Mühlhoff P, TOP Studiengruppe - 13:30 - 15:00 Break-out-session 1-2: Operationalisierung & Indikatoren 1
Hybride Qualitätsindikatoren mittels Machine Learning-Methoden (Hybrid-QI)
Spoden M, Dröge P, Datzmann T, Lang C, Henke E, Sedlmayr M, Schmitt J,
Günster CPotential von geriatrischen Routinedaten für die Versorgungsforschung: Identifikation von relevanten (Versorgungs-) Indikatoren in Corona-Pandemiezeiten
Horenkamp-Sonntag D, Burde S, Selbmann K, Anhold MIdentifikation der Erkrankungsdauer beim Ulcus Cruris Venosum anhand von GKV-Routinedaten
Weller, L, Senft J, Fleischhauer T, Grobe, TGIncidence, prevalence, hospitalization rates and treatment patterns in myasthenia gravis: A 10-year real-world data analysis of German claims data
Wartmann H, Hoffmann S, Ruck T, Nelke C, Deiters B, Volmer T - 15:30 - 17:00 Break-out-session 2-1: Statistische Methodik
Prävalenz und volkswirtschaftliche Kosten von Fehlzeiten in einer alternden Bevölkerung – eine quasi-stochastische Projektion für Deutschland
Vanella P, Wilke CB, Söhnlein DRegression auf gruppierten Aggregatdaten als datenschutzsichere Analysemethode
Tesch F, Ehm F, Schmitt J, Rößler M, Wende DDeveloping different algorithms for predicting myocardial infarction in diabetes patients based on health insurance claims data – Practical challenges of a machine learning project
Stephan AJ, Hanselmann M, Laxy MNicht-proportionale Hazards? Das PAMM als Alternative zur Cox-Regression – am Beispiel einer pharmakoepidemiologischen Sekundärdatenanalyse zu Fluorchinolon-assoziierten Aortenaneurysmen und –dissektionen
Wicherski J, Peltner J, Astvatsatourov A, Schüssel K, Brückner G, Schlotmann A, Schröder H, Kern W, Weltermann B, Haenisch B - 15:30 - 17:00 Break-out-session 2-2: Evaluation, Auswertung & Infrastruktur
Schnittstellen 2023 für die wissenschaftliche Sekundärnutzung von elektronischen Primärdaten aus hausärztlichen Praxisverwaltungssystemen“
Hauswaldt JAnalyse der Todesursachenstatistik 2020-21 im Vergleich zu 2015-19: Sehen wir einen Anstieg der Sterblichkeit an ausgewählten nicht übertragbaren Krankheiten während der COVID-19-Pandemie?
Baumert J, Maier B, Tetzlaff F, Reitzle L, Kraywinkel K, Buchmann M, Du Y,
Wengler A, Heidemann C, Scheidt-Nave CEvaluation einer standardisierten Ersteinschätzung in der ambulanten Notfallversorgung anhand von GKV-Routinedaten
Pollmann, T, Grobe, T, Herrmann, TGesundheitsökonomische Evaluation des Lebensstilprogramms TeLIPro
Dubois C, Göller A, Arnold MErfahrungen zur Erhebung von Patientenquittungen in Innovationsfondsprojekten
Könnecke H, Jalaß I, Bläser, P - 17:00 - 18:00 Offenes Forum
Das offene Forum bietet die Möglichkeit zum Treffen und Austausch, bilateral und in Gruppen, zu festen Themen (wie Anträgen und Projekten) oder einfach so. Es stehen mehrere Räume zur Verfügung.
- 17:00 - 18:00 Forum Methodensupport
Versorgungsforscher:innen fragen, Expert:innen antworten.
Kommen Sie ins Forum Methodensupport, wenn Sie eine Frage zur Methodik der Versorgungsforschung oder Analyse haben. Operationalisierung, Indikatoren, Datenlinkage, Datenaufbereitung, Analyse, Coding… Die Expert:innen im Raum sind da, um zu helfen.
- ab 19:00 Kölscher Abend
Leckeres Essen (mit Fleisch, vegetarisch und vegan), alkoholfreie Getränke und natürlich Kölsch
Donnerstag, 23.03.2023
Methodenworkshop und Career Day
- 09:00 - 9:30 Plenum: Das FDZ und der EHDS
Vortrag: Steffen Heß (BfArM), Ingo Meyer (PMV forschungsgruppe)
Steffen Heß gibt einen Einblick in den aktuellen Stand zum FDZ Gesundheit. Dann wird es interaktiv mit der Frage, wie das FDZ zum European Health Data Space (EHDS) steht und stehen soll. Welche Projekte oder Ideen gibt es für die europäisch vernetzte Auswertung von Sekundärdaten? Ideensammlung und Diskussion mit dem Publikum.
- 09:30 - 11:00 Break-out Session 3-1: Datenquellen jenseits der GKV
Sekundärdaten von Notaufnahmebehandlungen: Spiegelt sich der Verbleib der Patient:innen in GKV-Daten wieder?
Goldhahn L, Swart E, Drynda, SEvaluation eines Vorsorgeangebotes zur Früherkennung von asbeststaubbedingtem Lungenkrebs auf Basis von Routinedaten der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung
Greiner F, Keller H, Heidrich J, Harth VPilotierung eines Health System Performance Assessments für Deutschland: Herausforderungen im Umgang mit Datenverfügbarkeit, Datenvielfalt und Datenqualität
Achstetter K, Blümel M, Haltaufderheide M, Hengel P, Busse REntwicklung einer Syndromdefinition zur Erfassung von diabetesspezifischen Komplikationen in Notaufnahmedaten
Tuncer O, Schlump C, Hans FP, Stahl W, Reitzle L - 09:30 - 11:00 Break-out session 3-2: Operationalisierung & Indikatoren 2
COPD-Inzidenzen mit und ohne Spirometrie: Erbringen sie die gleichen Ergebnisse?
Geyer S, Epping JKonstruktvalidität von chronischen Erkrankungen am Beispiel Diabetes und Hypertonie: Analysen anhand von verknüpften PKV-Abrechnungs- und Befragungsdaten
Haltaufderheide M, Achstetter K, Köppen J, Blümel M, Hengel P, Busse ROperationalisierung von Hörstörung in Routinedaten: lessons learned und offene Fragen
van de Sand H, Pützer E, Filip J, Meyer I, Schäfer K, Schubert IUnangemessene Arzneimittelverordnungen in GKV-Routinedaten identifizieren – erste Ergebnisse des Innovationsfondsprojektes IndiQ
Hildebrandt M, Ermann H, Dammertz L, Nothacker M, Schneider U, Swart E, Ihle P, Busse R, Vogt V - 11:30 - 12:30 Datenverarbeitung von Produktivbetrieb bis Forschungsprojekt –Health Data Science als Arbeitsmarkt
AGENS Career Day Podiumsdiskussion
Wie entwickelt sich die Verarbeitung von Gesundheitsdaten als Arbeitsmarkt? Und zwar nicht nur in der Forschung, sondern auch in der angewandten Datenverarbeitung?
Vertreter:innen von Arbeitgeber:innen diskutieren und stellen sich den Fragen aus dem Publikum
- 14:00 - 17:00 AGENS Career Day
Arbeitgeber:innen aus der Verarbeitung von Gesundheitsdaten stellen sich vor.